Schaumlöschanlagen:
breit gefächerte Löscheigenschaften für besondere Brandrisiken

Brennbare Flüssigkeiten oder bestimmte Kunststoffe, wie sie in Industrieanlagen, Raffinerien, Recycling- und Müllverbrennungsanlagen oder Reifenlagern zu finden sind, haben Brandeigenschaften, die mit herkömmlichen Sprinkleranlagen nicht zu kontrollieren sind. Feuer breitet sich dann sehr schnell aus und es bilden sich giftige Brandgase. Moderne Schaumlöschanlagen bieten mit den Schaumklassen von Leichtschaum bis Schwerschaum effektive und umweltschonende Löscheigenschaften für jedes Risiko.

WASSERLÖSCHANLAGEN

Wasserbasierte Löschanlagen haben
den größten Anteil an der gesamten
Löschtechnik. Sie sind – im Fall der
Sprinkleranlagen – eine unkomplizierte
und seit Jahrzehnten bewährte Technik.

SPRÜHFLUTANLAGEN

Sprühflut- bzw. Sprühwasserlöschanlagen
beaufschlagen Schutzobjekte im Brandfall
schnell und großflächig mit Löschwasser.
Oft kühlen sie auch hitzeempfindliche,
oder hochbrennbare Objekte.

MASTERCONTROL

Dieses Automatisierungssystem bietet
Betreibern von Sprinkleranlagen eine
erhebliche Kostenersparnis. Zeitintensive,
manuelle Kompnenten-Prüfungen werden
durch automatische Routinen ersetzt.

Schaumlöschanlagen bieten ein hochflexibles Spektrum an speziellen Löscheffekten

Schaumlöschanlagen arbeiten mit Löschwasser, dem ein Schaumlöschmittel zugemischt wird. Diese Schaummittellösung wird dann mithilfe von Schaumlöschdüsen oder Monitoren mit einer dosierbaren Menge Luft verschäumt. Aus einem Liter Schaummittellösung, die 1 bis 6 % Schaumlöschmittel enthält, können so 10 bis 1.000 Liter Löschschaum gemischt werden. Entsprechend der Zumischrate (VZ) an Luft unterteilt man den entstehenden Löschschaum in drei Klassen, die unterschiedliche Eigenschaften besitzen: Schwerschaum, Mittelschaum und Leichtschaum.

Grafik: Schaumklassen bei Verschäumung mit Schaummittellösung

Zumischrate in VZ: Die Verschäumungszahl gibt das Verhältnis von Schaummittellösung
zur zugemischten Luft an. VZ 20 sagt also, dass 1 l Schaummittellösung 20 l Schaum ergeben.

Über die Wahl des Schaumlöschmittels können dem Schaum weitere spezifische Eigenschaften hinzugefügt werden, sodass für jedes Brandrisiko eine optimale Brandbekämpfung erreicht wird. Die Löschmittelzusätze sind umweltverträglich und können bedenkenlos eingesetzt werden.

Beim Einsatz von Löschschaum können so die verschiedenen Löscheffekte gezielt und effektiv auf die Brandgefahr und die zu sichernden Räumlichkeiten abgestimmt werden. Entsprechend dem zu erzeugenden Löschschaum werden verschiedene Schaumgeneratoren eingesetzt. Mit Schaumsprinklern können so z. B. Fasslager flächendeckend mit Schwerschaum gesichert werden, weil das potenzielle Brandgut einfach benetzt werden kann. In Regallagern werden Leichtschaumgeneratoren eingesetzt, um den Raum schnell und vollständig zu fluten. Für Tanks kommen Generatoren zum Einsatz, die große Mengen an Schwerschaum in kürzester Zeit generieren, während große Flächen im Freien mit Schaummonitoren gesichert werden.

Varianten von Schaumlöschanlagen:

Die Löscheffekte und ihre Wirkung

Der Trenneffekt
Anders als Wasser ist Schaum leichter als viele brennbare Flüssigkeiten und bleibt so beim Aufbringen auf den Brand als trennende Schicht an der Oberfläche der Flüssigkeiten. Das unterbindet die Sauerstoffzufuhr und dämmt den Brand ein.

Die Filmbildung
Eine Besonderheit des Trenneffektes ist die Ausbildung eines Flüssigkeitsfilmes zwischen Brandgut und Löschschaum. Dieser Film fließt dem Schaum auf dem Brandgut voraus, sorgt durch hohe Fließgeschwindigkeiten für besonders gute Löscheigenschaften und senkt das Risiko von Rückzündungen. Auf wasserabweisendem Brandgut (nichtpolare Kohlenwasserstoffe wie z. B. Mineralöl) ist es ein dünner wässriger Tensidfilm, während sich auf wasserlöslichem Brandgut (polare Kohlenwasserstoffe wie z. B. Alkohol) ein Polymerfilm – entsprechend dem Schaummittel – bilden kann. Dieser Polymerfilm kann sich aber nur bei sanftem Aufbringen des Schaumes bilden, wenn keine Verwirbelungen im Brandgut entstehen.

Der Dämmeffekt 
Die niedrige Wärmeleitfähigkeit der Schaumdecke isoliert potenzielles Brandgut von der Hitze der Flammen und verhindert so die Ausbreitung des Brandes.

Der Kühleffekt
Im Bereich der Flammen verdampft das mit dem Löschmittel verschäumte Wasser und entzieht der Verbrennungszone Wärme. Durch die Verschäumung wird die Oberfläche des Schaumes und somit der Kühleffekt enorm vergrößert.

Der Deckeffekt
Eine geschlossene Schaumdecke unterbindet das Ausgasen brennender und flüchtiger Stoffe. Brennbare Gase können so den Brand nicht zusätzlich befeuern und giftige Gase werden daran gehindert, in die Umwelt zu gelangen. Gleichzeitig wird das Brandgut abgekühlt. Der Gasdruck und damit auch das Rückzündungsrisiko verringert sich. Sorgt die Filmbildung für eine schnelle Bedeckung des Brandgutes, ist aber die Masse des Löschschaumes nötig, um ein Aufreißen des Deckeffektes zuverlässig zu verhindern.

Der Verdrängungseffekt
Das Fluten von Anlagenteilen, Kanälen und Räumen (besonders mit fein verschäumtem Leichtschaum) verdrängt Sauerstoff und brennbare Gase vom Brandherd.

Schaumlöschanlagen für Schwerschaum

Schaumlöschanlagen erzeugen Schwerschaum mit einer geringen Zumischung an Luft (bis VZ 20). Das ergibt einen nassen, feinblasigen Schaum, der sehr fließfähig ist. Sein hohes Gewicht bei geringem Volumen machen ihn besonders abbrandstabil, gasdicht und rückzündungshemmend. Je nach Zusammensetzung besitzt er die Eigenschaft, an dreidimensionalen Oberflächen zu haften.

Die Löschwirkung

Die Löschwirkung von Schwerschaum beruht hauptsächlich auf dem Kühleffekt und Trenneffekt, der zusätzlich durch Wasserfilmbildung oder Polymerfilmbildung verstärkt werden kann – dazu kommt ein sehr guter Deckeffekt. Die sehr hohe Fließfähigkeit empfiehlt ihn für die Bekämpfung von Flüssigkeitsbränden. Bei Feststoffbränden wirkt sich seine hohe Haftfähigkeit besonders günstig aus.

Die Schaumerzeugung

Schwerschaum wird durch Schaumkrümmer, Schaumsprinkler und Schaumrohre in stationären und mobilen Löschanlagen erzeugt.

Der Löscheinsatz

Schwerschaum lässt sich sehr schnell über die gesamte Brandoberfläche verteilen und bildet für einen längeren Zeitraum eine gasdichte, wärmedämmende und abkühlende Decke. Im vorbeugenden Einsatz verhindert der Deckeffekt wirkungsvoll die Emission giftiger oder brennbarer Gase. Durch sein hohes Gewicht eignet er sich besonders für den Löscheinsatz über große Wurfweiten aus einer sicheren Entfernung zum Brand.

Mit wasserfilmbildenden Schaumlöschmitteln kann er sowohl verschäumt als auch als unverschäumte wässrige Lösung eingesetzt werden und eignet sich auch als Löschmittel für Sprinkler- und Sprühflutanlagen. Die große Wasserausscheidungsrate solcher Mischungen verstärkt die Fließfähigkeit, während eine reduzierte Oberflächenspannung besonders bei Feststoffbränden die Benetzung begünstigt.

VORTEILE VON
SCHAUMLÖSCHANLAGEN
MIT SCHWERSCHAUM

  • sehr gute Fließeigenschaften

  • starke Wasser- oder Polymerfilmbildung möglich

  • haftet auch an senkrechten Flächen

  • starker Trenneffekt; verhindert Gasemissionen

  • für Löscheinsatz über große Wurfweiten geeignet

  • als Löschmittel für Sprinkler-Sprühflutanlagen geeignet

EINSATZGEBIETE VON
SCHAUMLÖSCHANLAGEN
MIT SCHWERSCHAUM

  • Flughäfen

  • Tanklager

  • kunststoffverarbeitende Industrie

  • wertstoffverarbeitende Industrie

Schaumlöschanlagen für Mittelschaum

Mittelschaum wird mit größerer Luftzumischung (VZ 20 bis VZ 200) generiert. Je nach Verschäumung erhält man so feinblasigen Schaum mit relativ hohem Wasseranteil oder grobblasigen, trockenen Schaum mit geringem Gewicht und hohem Volumen, der sich hoch aufbauen lässt und so auch dreidimensionale Objekte schützt und löscht.

Die Löschwirkung

Schaumlöschanlagen mit Mittelschaum löschen durch eine Kombination aus Kühleffekt, Trenneffekt und Verdrängungseffekt, die sie sehr vielseitig einsetzbar machen.

Die Schaumerzeugung

In einem Schaumrohr wird die Schaummittellösung mit Luft verwirbelt und im Anschluss mit Druck durch ein Siebgitter gepresst und zusätzlich aufgeschäumt. So wird sehr schnell relativ viel Schaum erzeugt.

Der Löscheinsatz

Mittelschaum breitet sich schnell auf Brandoberflächen aus und bildet geschlossene gasundurchlässige Schaumdecken. Mit diesem Schaum lassen sich bei Flüssigkeitsbränden gute Erfolge erzielen. Der große Bereich von 20-facher bis zu 200-facher Verschäumung macht den Mittelschaum zu einem vielseitigen Löschmittel. Bei hoher Verschäumung wird besonders der Verdrängungseffekt für das Fluten flacher Räume und den schnellen Aufbau großer Schaummengen genutzt. Bei 50- bis 100-facher Verschäumung kann bei Wurfweiten bis 12 m eine sanfte Schaumaufgabe erfolgen, die sich besonders zur Bekämpfung von Kunststoff-, Glut- und Flüssigkeitsbränden eignet, während mit niedrigerer Verschäumung hohe Wurfweiten bis 35 m realisiert werden können.

EINSATZGEBIETE VON
SCHAUMLÖSCHANLAGEN
MIT MITTELSCHAUM

  • … starker Verschäumung:
    – Kanäle
    – Gruben
    – Schächte

  • … mittlerer Verschäumung:
    – Kunststoffbrände
    – Glutbrände
    – Flüssigkeitsbrände

  • … geringer Verschäumung:
    – hohe Wurfweiten

VORTEILE VON
SCHAUMLÖSCHANLAGEN
MIT MITTELSCHAUM BEI …

  • gute Fließeigenschaften

  • starke Polymerfilmbildung möglich

  • starker Trenneffekt verhindert Rückzündungen

  • für Löscheinsatz über große Wurfweiten geeignet

  • schnelle Erzeugung großer Schaummengen

  • zur Flutung flacher Räume geeignet

  • lässt sich relativ hoch aufbauen

Schaumlöschanlagen für Leichtschaum

Leichtschaum wird in Schaumlöschanlagen mit großer Luftzumischung (bis VZ 1000) erzeugt und bietet so ein enormes Schaumvolumen. Er ist grobblasig und trocken und kann wegen seines geringen Gewichtes nicht geworfen werden.

Die Löschwirkung

Kühleffekt, Dämmeffekt und Verdrängungseffekt verantworten den Großteil der Löschwirkung. Die groben Blasen werden an der Flammenfront schnell zerstört. Es bilden sich kleinste Wassertropfen, die bei hohen Temperaturen sofort verdampfen und das 1640-fache Volumen an Wasserdampf bilden. Die Umgebungsluft wird stark verdünnt und die für den Verdampfungsprozess benötigte Energie wird ihr entzogen. Der Brand erhält weniger Sauerstoff und wird stark abgekühlt. Verbleibender Schaum und Wassertropfen binden Rußpartikel und wasserlösliche Brandgase. Zudem wird die Umgebung von der Brandhitze abgeschirmt.

Die Schaumerzeugung

Leichtschaumgeneratoren werden innerhalb des Löschbereichs installier; sie bestehen aus Löschdüsen, die das Schaum-Wasser-Gemisch vernebeln und durch ein Sieb drücken, an welchem das Gemisch mit Hilfe nachströmender Luft verschäumt wird.

Der Löscheinsatz

Am wirkungsvollsten wird Leichtschaum in geschlossenen Räumen eingesetzt. Das enorme Schaumvolumen ermöglicht dabei auch die vollständige Flutung größter Objekte. Durch den geringen Wasseranteil entstehen im Vergleich zu Sprinkleranlagen kaum Wasserschäden, sodass sich Leichtschaum auch für einen vorbeugenden Einsatz eignet. Brennbare Gase werden dabei verdrängt und Objekte werden effektiv von Flammen und Hitze isoliert.

VORTEILE VON
SCHAUMLÖSCHANLAGEN
MIT LEICHTSCHAUM

  • entzieht Bränden schnell Sauerstoff und Energie

  • schirmt die Umgebung vor der Hitze des Brandes ab

  • schirmt die Umgebung vor der Hitze des Brandes ab

  • geringer Wasseranteil verursacht kaum Wasserschäden

  • für vorbeugenden Einsatz geeignet

EINSATZGEBIETE VON
SCHAUMLÖSCHANLAGEN
MIT LEICHTSCHAUM

  • Flugzeughangars

  • Chemielager

  • Lagerhallen

Grafik: Die Löscheffekte von Leichtschaum-Schaumlöschanlagen
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